Kampagne zur Vollgeld-Initiative gestartet

Im Frühjahr 2014 soll die Vollgeld-Initiative unter dem Titel «Ja zu krisensicherem Geld: Geldschöpfung wieder in die öffentliche Hand» lanciert werden. Diese will erreichen, dass nur die Nationalbank Geld herstellt, so wie es die Bundesverfassung im Grunde schon vorsieht. Damit wird der Schweizer Franken das sicherste Geld der Welt und alle Gewinne aus der Geldschöpfung kommen ausschliesslich der Allgemeinheit zu Gute. Jetzt werden UnterschriftensammlerInnen und UnterstützerInnen gesucht.

„Eine der Hauptursachen der Finanzkrise ist den meisten Menschen gar nicht bewusst - die eigenmächtige Herstellung von Giralgeld durch die Banken,“ sagte Hansruedi Weber, ein Sprecher der Vollgeld-Initiative. Vor über hundert Jahren wurde den Banken verboten, Papiergeld zu drucken. Dasselbe ist nun für das elektronische Giralgeld geplant, welches mittlerweile ca. 90% der kaufkräftigen Geldmenge ausmacht obwohl es kein gesetzliches Zahlungsmittel ist. Vollgeld habe grosse Vorteile. Weber: „Es ist sicher vor Bankenpleiten, verhindert Finanzblasen und Inflation und rentiert sich: 300 Milliarden für Bürgerinnen und Bürger!“

Vollgeld sei eine intelligente Art, Giralgeld in Umlauf zu bringen. „Der Staat bringt es auf die gleiche Art wie heute die Münzen in Umlauf,“ so Weber. Hole man das für die bestehende Geldmenge nach, so ergeben sich etwa 300 Milliarden Mehreinnahmen, was allen Staatsschulden plus eineinhalb Bundeshaushalten entspräche. Weber betont: „Ohne Inflationsgefahr und ohne, dass jemandem etwas weggenommen wird.“

Die Initiative wird seit 2011 vom Verein MoMo (Monetäre Modernisierung) zusammen mit einem Wissenschaftlichen Beirat vorbereitet. Mit der Webseite www.vollgeld-initiative.ch wendet sich die Initiative nun an die Öffentlichkeit und sucht Unterschriftensammlerinnen und UnterstützerInnen. Für die Initiative sind mind. 100.000 Unterschriften innerhalb von 18 Monaten nötig. „Wir wollen mit der Initiative erst starten, wenn genügend Sammelzusagen vorhanden sind, dass ein Erfolg absehbar ist“, so Weber. Die Initiative hofft, in den nächsten Monaten ausreichend Unterstützung von einzelnen Bürgerinnen und Bürger, als auch von Organisationen zu erhalten.

Bei der Ausarbeitung des Initiativtextes waren mehrere Wissenschaftler beteiligt. Für Peter Ulrich, Professor für Wirtschaftsethik in St. Gallen geht das Vollgeldkonzept die Probleme eines „entfesselten Finanzkapitalismus“ an der Wurzel an. Die Zahlungsmittel der Bürger und Unternehmen „fallen dann zudem nicht mehr in die Konkursmasse einer zusammenbrechenden Bank. So braucht diese nach Fehlspekulationen nicht mehr mit öffentlichen Mitteln gerettet zu werden und die bisherige Geiselhaft der Steuerzahler entfällt.“ Philippe Mastronardi, Professor für Öffentliches Recht, hebt hervor, dass die Finanzbranche unter Vollgeld wieder der Realwirtschaft und der Gesellschaft diene. Mark Joób, Professor für Wirtschaftswissenschaft betont: "Vollgeld macht es möglich, unsere Wirtschaft auf Stabilität, Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit auszurichten." Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) hat in seiner Studie „Chicago plan revisited“ die positiven Folgen eines Vollgeld-Konzeptes bestätigt.

Weitere Infos: www.vollgeld-initiative.ch und www.vollgeld.ch