Meine Geschichte der Vollgeld-Initiative

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Das Pionierprojekt der Vollgeld-Initiative wurde über sieben Jahre vorbereitet. Wir alle haben dabei sehr viel erlebt und hatten tiefe Einblicke in die Schweizer Demokratie.
In diesem Reader sind 22 persönliche Rückblicke. Geschrieben von Aktiven und Sympathisanten der Vollgeld-Initiative, sehr unterschiedliche Blickwinkel.

Lesen Sie die Geschichten

Gemeinden mit über 40% Ja für Vollgeld:

Einige Einschätzungen zum Ergebnis der Abstimmung:

Elisabeth Loose: Gut Ding will Weile haben - geben Sie bitte nicht auf. Sie wissen selbst, dass viele Initiativen mehrere Anläufe brauchen. Erst müssen wir Schweizerinnen und Schweizer uns mit diesem Gedanken vertraut machen; das geht nicht auf Anhieb. Auch mir war nicht bewusst, dass nicht die Nationalbank allein unser Geld herstellt. Ihre Information hat bestimmt schon sehr viel bewirkt.

Konstantin Demeter: Vollgeld-Abstimmung: eine Niederlage für die Gesellschaft. Die Falschinformationen der Behörden sind inakzeptabel und sehr problematisch, da sie die Instrumente der direkten Demokratie untergraben, für deren ordnungsgemäßes Funktionieren korrekte, objektive und umfassende Informationen eine unabdingbare Voraussetzung sind. Die Tatsache, dass die Behörden uns diese Voraussetzung verweigert haben, sollte ein weiterer Grund sein sich ernsthaft Sorgen zu machen anstatt zu Jubeln, wie ein Kind wegen eines Tors dass es nach einem klaren Foul gegen den Gegner erzielt hat.

Thomas Mayer: Die Vollgeld-Initiative war eine Eisbrech-Initiative. Noch vor wenigen Jahren wurde vom Etablishment noch geleugnet, dass Banken Geld erzeugen. Dieses Eis ist nun gebrochen, nicht nur in der Schweiz, sondern weltweit. Das öffnet den Weg.

Christian Müller: War zu erwarten, schade – ist aber ein gelungener Anfang. Kommentar im Infosperber, hier weiterlesen ...

Martin Ebling: Vielen Dank für euer Engagement bei der Vollgeldinitiative. Ich habe sie mit Spannung verfolgt und dort wo es mir möglich war unterstützt. Ich denke das Thema war für einige noch zu hoch und das Thema Sicherheit zu tief. Zudem kennen zu wenig Menschen wie die Vorgehensweise bei einer Annahme der Initiative ist. Wenn etwas angenommen wird, dann muss es nicht morgen eins zu eins umgesetzt werden. D.h. es ist Zeit das Ziel stepbystep anzugehen - also in Etappen. Ich denke bei dem Thema Geld spielen (diffuse) Gefühle schnell mit herein und da braucht es viel Klarheit, sich davon nicht lenken zu lassen.

Karin Bernhard: Ich möchte mich bedanken für Ihr Engagement. Ich bin erst ganz kurz auf die Homepage gestossen und zwar, weil ich aufgrund der hundslausigen Dokumentation im Abstimmungsbüchlein selber nach Informationen suchte. Ich verstehe nicht wahnsinnig viel von der ganzen Finanzwelt, bin aber der Ansicht, dass ganz viel falsch läuft und die einseitigen Machtverhältnisse zu immer grösseren Problemen im Land führen. Ich mag es gar nicht, wenn man versucht, mich für dumm zu verkaufen. In diesem Sinne heisst es: unbedingt dranbleiben.

Esther Adler: Was Ihr geleistet habt, verdient meinen höchsten Respekt. Auch wenn es für ein JA nicht gereicht hat, so ist es Euch doch gelungen, das aktuelle kranke Geldsystem in breiten Teilen der Bevölkerung zu thematisieren. Dass die Gegner die Initiative vorwiegend mit Angstmacherei, Verwirrung und Halbwahrheiten bekämpften, spricht für die Wichtigkeit Eures Anliegens. Uneigennützig habt Ihr Euch über viele Monate im Interesse unseres Landes und der Bürger engagiert. Dafür spreche ich Euch meinen herzlichsten Dank aus. Es bleibt zu hoffen, dass die Diskussion rund ums Vollgeld nicht einschläft.

Rudolf N. Strässle: Ich bin nun bald 71 Jahre alt und habe für das Frauenstimmrecht gestimmt, das ging auch nicht auf einmal...

Josef Benz: Für mich ist es nach wie vor ziemlich schockierend, die Diskrepanz zwischen Abstimmungsresultat und meinen persönlichen Begegnungen zu sehen. Ich kenne überhaupt niemanden, der das jetzige System gutheisst respektive es für zukunftsfähig betrachtet. Darum frage ich mich: woher kommen all diese Nein – Stimmen? Die einzige Erklärung für mich ist, dass sehr viele Menschen nicht ausreichend und sachlich informiert waren. Ich selbst habe sehr früh per Whatsapp die Kurzvideos verschickt, wie sie in meinem Familien/Bekanntsschafts – Chat eh so häufig verteilt wurden. Das war super, weil viele überhaupt keine Ahnung hatten, wie das so ist mit der Geldherstellung. Und der Schock über diese Erkenntnis sitzt vielen noch tief. Das ist echt verrückt, unser jetziges System. Dass es solange kommentarlos gutgeheissen oder stillschweigend akzeptiert wurde, ist wirklich besorgniserregend. Gott sei Dank hat die Initiative hier sehr vielen Menschen zu mehr Bewusst – Sein verholfen. Es war erst der Anfang.

Peter Pfister: Meiner Meinung nach war die Vorlage und die Kampagne zu schwierig zu verstehen für Otto Normalverbraucher und bot den Gegnern zu viele Angriffspunkte. Keine einzige prominente Persönlichkeit, die auch ausserhalb der Finanzkreise bekannt ist, machte sich zudem dafür stark. Ganz zu schweigen die etablierten Parteien. Das streut bei denen, die sich vor allem auf ihr Bauchgefühl verlassen, starke Zweifel an der Sache.

B. Mohn: Ihr habt wunderbare Arbeit geleistet! Die Ablehnung von Bundesrat, Nationalrat, Nationalbank und Banken war zu massiv, um diese Abstimmung zu gewinnen! Leider! Der Normalschweizer hat Angst vor jeder Veränderung. Es wäre gut gewesen!

Agnes Kleimaier: Ich sehe die verlorene Abstimmung nicht als ein Versagen an. Es ist ein Zeichen gesetzt. Die Informationen und die Diskussionen gehen weiter. Wir wollen ein gerechtes Geld für eine gerechte Welt. Das ist, glaube ich, für alle ein dringendes Anliegen. Wie lange brauchte es von der ersten Demonstration für eine AHV und ein Frauenstimmrecht bis zu ihrer Einführung?! Wir haben einen langen Atem!

Johannes Heckmann: Der Problemdruck für Vollgeld war in der Schweiz (noch) nicht hoch genug, aber ein Anfang ist trotzdem gemacht. Zudem war die Vollgeldinitiative nicht leicht zu verstehen und die medial-politische Nebelmaschine tat ihr übriges. Souverän triumphieren die Strategen des fiktiven Finanzkapitals. Der Interessenskonflikt in dem sich Thomas Jordan, Präsident des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank, befand, wird noch zu thematisieren sein!

Patrik Bühler: Habe selten einen solchen engagierten Abstimmungskampf erlebt. Toll gemacht. Lieder hat es nicht ganz gereicht.